Achtsamkeit ist in aller Munde. Wir sollen ganz bewusst essen und jeden Bissen im Gaumen zergehen lassen, wir sollen alles, was wir tun, ganz bewusst machen, genießen, auf den richtigen Moment warten.Hand aufs Herz: Schafft ihr das? Alles, was das bei mir bewirkt, ist ein schlechtes Gewissen, weil ich das Essen doch wieder heruntergeschlungen habe, anstatt es 36x zu kauen und ich nicht gewartet habe, bis der Tee gekocht hat und ich mich schön hingesetzt habe, als dieses spannende Päckchen ankam und ich es rabiat aufgerissen habe voller Neugier. Ich mag es gern spielerischer und wenn euch das auch so geht, probiert vielleicht mal Folgendes:

Schaut euch eine Szene im Café an, in dem ihr gerade sitzt oder eine Landschaft, die ihr vor euch auf der Terrasse genießt. Tut so, als würdet ihr ein Foto schießen und schließt die Augen. An wie viele Details könnt ihr euch erinnern? Ihr dürft gerne zwischendurch schmulen, um euch zu vergewissern, ob es stimmt, dann aber schnell wieder die Augen schließen.

Was ist das Ziel: Wenn ihr das innere Sehen schärft und das Gehirn dabei fordert, wird auch das eigentliche Sehen besser. Außerdem macht es sehr viel Spaß, immer noch mal etwas Neues im Bildausschnitt zu entdecken, auf das die meisten von uns sonst gar nicht achten würden.

Als Variante ist es unglaublich schön zu zweit zu üben: Ich erzähle dir, was ich sehe, du aber siehst das nicht, weil du mir gegenübersitzt. Ich beschreibe dir alles haarklein und du stellst es dir vor und schaust es dir im Nachhinein in echt an. Das ist besonders schön, wenn man Menschen beobachtet.

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